CDU Reilingen

»Tea at Tiffany's«

Der deutsche Autor und Politiker Andreas Sturm spricht über Identitätskrisen in der Literatur im New Yorker Tiffany‘s

„Ich möchte noch ich selbst sein, wenn ich eines schönen Morgens aufwache und bei Tiffany's frühstücke“, sagt Holly Golightly in Truman Capotes Novelle Frühstück bei Tiffany, die später in der Verfilmung mit Audrey Hepburn unsterblich wurde. Am Samstag, dem 19. Oktober, hielt der deutsche Autor und Politiker Andreas T. Sturm eine Lesung im Rahmen eines Programms des Wolff & Sturm Cultural Diplomacy Institute im Blue Box Café des Tiffany’s-Landmark-Gebäudes, in der 5th Avenue in New York City.

Das Publikum durfte den Afternoon Tea des Michelin-Sterne-Kochs Daniel Boulud mit Tee-Sandwiches, Scones, Backwaren, Keksen und Kuchen genießen.

In seiner Lesung konzentrierte sich Sturm auf den Umgang der Literatur mit Identitätskrisen. Da diese kritischen Situationen und Phasen normal beim Aufbau der eigenen Persönlichkeit seien, sei die Literatur eine gute Richtschnur, weil sie als Spiegel der menschlichen Natur und als Archiv menschlicher Weisheit diene.

Sturm plädiert für eine differenzierte Sicht auf Krisen und zitierte den Schweizer Autor Max Frisch: „Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ Zudem sagte John F. Kennedy einst, dass „die Chinesen zwei Zeichen benutzen, um das Wort 'Krise' zu schreiben. Ein Zeichen steht für Gefahr, das andere für Chance. In einer Krise sollten Sie sich der Gefahr bewusst sein, aber die Chance erkennen.“

Für Andreas Sturm gilt dies sowohl für wirtschaftliche als auch für die persönliche Entwicklung eines Menschen. Krisen zwingen uns zu erkennen, dass alte Strategien, Gewohnheiten und Strukturen nicht mehr funktionieren und neue Lösungen erforderlich seien. In Capote’s Novelle sei Tiffany's mehr als nur ein Luxusgeschäft, vielmehr steht es als Institution in einem größeren kulturellen Kontext. Es beherbergt kreative und ästhetische Arbeiten, mit einer großen Wertschätzung für die Meisterwerke ihrer Künstler, die die Schönheit der Natur in Schmuck konservieren und bewahren. Die ruhige, klare und fesselnde Schönheit des Gebäudes und die dortige Atmosphäre wird in Holly Golightlys chaotischem Leben zu einem Ort stabiler Zuflucht. Heute hat Tiffany's weltweit einen ikonischen Status.

Audrey Hepburns Darstellung von Holly Golightly war besonders einflussreich, da sie als eine der ersten modernen Frauen auf der Leinwand gilt. Der größte englischsprachige Autor, William Shakespeare, war bekannt für seine starken weiblichen Charaktere, die zu seiner Zeit als sehr modern galten; besonders, weil er die Klugheit, den Witz, die Fähigkeiten und den Ehrgeiz dieser Frauen sowohl im eigenen persönlichen Umfeld als auch in der Gemeinschaft darstellte.

In einem Abschlussstatement erklärte die Co-Gründerin des Wolff & Sturm Cultural Diplomacy Institutes, dass das Institut Menschen auf lokaler und globaler Ebene durch eine kraftvolle „Soft Diplomacy“ in den Bereichen Literatur, Theater, Kunst und Kultur miteinander verbinden möchte.

Einer der Höhepunkte dieser Lesung war der Broadway-Schauspieler und Sänger Michael F. McGuirk, der das Lied „Moon River“ und einen Text von Shakespeare darbot. Dies alles machte „Tea at Tiffany's“ für das Publikum zu einem unvergesslichen Erlebnis! Das Institut freut sich darauf, auch in Zukunft solche kulturellen Erlebnisse mit weltweitem Publikum in den USA und im Ausland zu teilen.

Mehr Informationen unter: www.Wolff-SturmDiplomacy.org