CDU Reilingen

Schule 2030 – wohin steuert die Bildung?

Andreas Sturm MdL für die Wiedereinführung von G9

Schwetzingen. Mit der Zukunft der Bildung beschäftigte sich die Frauen Union Schwetzingen am vergangenen Samstagmorgen, im Café Walzwerk bei ihrem traditionellen Frauenfrühstück. In gemütlicher Runde diskutierten die Beteiligten mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Andreas Sturm über aktuelle Bildungsthemen.

Andreas Sturm MdL bei der Frauen Union SchwetzingenAndreas Sturm MdL bei der Frauen Union Schwetzingen

Als Vorsitzende der Frauen Union Schwetzingen organisierte und leitete Luisa Rudnik die Veranstaltung.

„Bildung betrifft uns alle. Jeder hat eine Erfahrung mit Schule, mindestens aus der eigenen Schulzeit, was dieses Thema durchaus emotional auflädt“, bemerkte sie zu Beginn. Impulskarten auf den Tischen verdeutlichten die Vielfältigkeit der Themen, die innerhalb dieser Diskussion stecken.

Als in der Inklusion tätige Lehrerin mit dem Hintergrund des Förderschwerpunkts Sprache und Mutter von zwei Kindern im Kindergarten- und Schulalter liegt Rudnik das Thema Bildung besonders am Herzen.

Sturm ging auf die Ergebnisse der letzten Bildungsstudien ein, „die niederschmetternde Ergebnisse der Schüler im Leseverständnis, bei der Rechtschreibung und im Rechnen“ offenbarten. Einen Hebel zur Veränderung sah er dabei in der Vorbereitung von Kindern auf die Schule, zum Beispiel durch verbindliche Tests zur Sprachentwicklung und dem Zahlenverständnis, die eine angemessene Förderung gewährleisteten. Diese Förderung müsse dann auch verpflichtend sein.

Den zweiten Hebel habe die Landesregierung aktuell mit dem Computerprogramm „quop“ auf den Weg gebracht, einem computergestützten Testverfahren für die Grundschule. Eine unkomplizierte Durchführung für Lehrkräfte ermögliche für den Schüler eine differenzierte Auswertung seiner Fähigkeiten und Förderung dieser.

Die Zuhörerinnen interessierten sich besonders für den Fachkräftemangel im Bereich Schule und frühkindliche Bildung. „Vor allem in ländlichen Gebieten mangelt es an Lehrkräften. In den Ballungsgebieten hingegen herrscht ein Überangebot an Bewerbern“, erläuterte Sturm die aktuelle Situation.

Diverse Gründe wurden diskutiert und Möglichkeiten der Gewinnung von Personal erörtert, darunter die dezentrale Lehrerausbildung oder das Schaffen von Anreizen, sich in den ländlichen Raum zu bewerben, ähnlich der neu eingeführten Landarztquote. Durch eine derzeit laufende Bürgerinitiative zum Thema G9 wird sich der Landtag spätestens im Oktober diesem Thema erneut widmen.

Dabei sprach Sturm sich für die Wiedereinführung von G9 aus. Das damalige Ziel der Einführung von G8 sehe er verfehlt, nämlich Schulabgänger früher in Ausbildung und Studium zu bringen. Zudem seien durch die Einführung von G8 wichtige Stundenkontingente in den naturwissenschaftlichen Fächern gekürzt worden. Zudem sprach Sturm sich für den Erhalt der SBBZ aus, „da trotz Inklusion Eltern die Wahlfreiheit haben sollen für ihre Kinder individuell über den Lernort entscheiden zu können.“

Bei den Anwesenden wurde diskutiert, nachgehakt und häufig Zustimmung ausgedrückt. Was kommt 2030? „Der negative Trend der Bildungsstudien kann hoffentlich umgedreht werden!“, schloss Rudnik ab.